Im Februar 2015 wurden die historischen Unterlagen des Traditionshotels Astoria mit denen von der Familie überlieferten Dokumente zu einem Bestand zusammengeführt.

Er umfasst 75 Akteneinheiten und 88 Bücher. In den Dokumenten mit einer Laufzeit von 1937 bis 2008 findet sich die wechselhafte Geschichte eines Berliner Hotelunternehmens im Kontext zur Berliner Stadtgeschichte wieder. Ein Stolperstein auf dem Gehweg erinnert an die jüdischen Voreigentümer des zum Hotel umgebauten Wohnhauses. Auf eine Teilzerstörung während des Zweiten Weltkrieges folgte eine zweijährige Schließung zugunsten der Unterbringung britischer Offiziere. Mit der Wiedereröffnung Anfang der fünfziger Jahre erfolgte das Anknüpfen an die Vorkriegsnutzung. 2015 wurde das Hotel verkauft und das Gebäude abgerissen.

Hotel Astoria 2014 (Foto: BBWA)

Aus den Akten ergibt sich das Bild eines Berliner Familienunternehmens, das vom Erwerb durch„Arisierung“ durch Hotelumbau, Kriegszerstörung, Wiedergutmachungsverfahren, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder bis durch die Wendezeit von drei Generationen geführt wurde. Die Überlieferung bildet einen Schwerpunkt bei Fragen der Gebäude- und Fassadengestaltung in den 30er und 50er Jahren, allgemeinen Marketingfragen von den 50er bis in die 90er Jahre sowie zum Berufsbild der Hotelfachleute bzw. Hotelkaufleute und zur allgemeinen Betriebsführung.

Den Bestand U 8/2 „Hotel Astoria Berlin“ ist mit Titelangabe und Laufzeit umgebettet und verzeichnet. Unter Einschränkung der archivalischen Schutzfristen kann der Bestand nun im BBWA genutzt werden.