Wie Überrestquellen ins Archiv gelangen
Als Frau Fiedler die damalige neueste Ausgabe des lokalen Branchen-Magazins „kompakt“ las, stieß sie auf eine der mittlerweile zahlreichen Bezirkswirtschaftsgeschichten, die wir in diesen Heften seit einigen Jahren veröffentlichen. Unser Beitrag erinnerte sie an Unterlagen, die ihr ihre ehemalige Nachbarin Frau Heine übergeben hatte.
Frau Fiedler griff anschließend zum Telefon und meldete sich im BBWA, um diese Dokumente abzugeben, damit sie für die Nachwelt erhalten bleiben. Noch am gleichen Tag kam sie mit ihrem Mann ins Archiv und überreichte uns einen ganzen Schwung Unterlagen. Dabei handelte es sich um die Überbleibsel des beruflichen Lebens der beiden Schwestern Hulda und Elsa Heine.
Elsa Heine arbeitete ab 1911 bis 1968 – und damit sagenhafte 57 Jahre – als Sekretärin in der Führungsetage der Zigarettenfabrik Josetti. Überliefert sind nunmehr zahlreiche Photografien, insbesondere von Jubiläumsfeiern, aus dem Berufsleben und auch vom Abschied aus der Firma sowie Jubiläumselogen auf Frau Heine und eine großformatige Unternehmenschronik, die dem Firmenchef zum 60. Geburtstag überreicht worden war.
Ihre Schwester Hulda Heine war Putzmacherin im Kaufhaus Rudolph Hertzog und hinterließ nach stolzen 90 Lebensjahren etliche Bilder aus ihrem Berufsleben und einige Broschüren und Festschriften ihres ehemaligen Arbeitgebers.
Alle diese Unterlagen verwahrt das BBWA nun in seiner Bestandergänzenden Sammlung, die als „Auffangbecken“ für kleinste Überlieferungen der Berliner und Brandenburger Wirtschaftsgeschichte dient. Diese Überrestquellen müssen erhalten werden, da auch sie für die Forschung von nicht unerheblichem Interesse sind. Wenn auch Sie solche Unterlagen besitzen, freuen wir uns über einen Anruf oder eine Mail.