Etwas mehr als ein halbes Jahr dauerten die Arbeiten am Bestand des Ziegeleiparks Mildenberg an. Was zuerst mit der ungeordneten Übernahme von unbearbeitetem Schriftgut begann, ist mittlerweile fast zum Abschluss gekommen.

Am Ende werden etwa ca. 70 lfm erschlossenes Archivgut bereitstehen, wieder in den Ziegeleipark überführt zu werden. Der bearbeitete Bestand ist dabei stetig gewachsen auf etwa 3.200 Verzeichnungseinheiten mit einer ausgearbeiteten Systematik und Bestandstektonik.

Im letzten Artikel wurde die Bestandsstruktur angedeutet; vollständig entwickelt, wurde sie von vier auf sieben Bestandsgruppen erweitert:

• Bestand „Ziegelwerke bis 1949“
• Bestand „VEB-Überlieferung“
• Bestand „Museum Ziegeleipark Mildenberg“
• Bestand „Fotoarchiv des Ziegeleiparks Mildenberg“
• Bestand „VEB Nachfolgeunternehmen“
• Bestand „Karten und Pläne“
• Bestand „Bibliothek“

Auch die inhaltliche Gliederung (Systematik) wurde erweitert. So finden sich neben den im letzten Beitrag genannten Punkten einige neue:

• Arbeitsschutz/Sicherheit
• Ausbildung/Schule/Jugend
• Bauwesen
• Betriebsleitung
• Einkauf/Verkauf
• Finanzen
• Forschung und Entwicklung
• Maschinen/Technische Anlagen
• Personalwesen
• Produktion
• Produktionsplanung/Planerfüllung
• Qualitätskontrolle
• Tourismus

Der ursprüngliche Fokus auf die Unterscheidung der Dokumente nach Dokumentenart (z.B. nach Protokollen oder Rechnungen) wurde zugunsten einer thematischen Klassifikation geändert. Archivalien, welche nicht eindeutig einem Klassifikationspunkt zugeordnet werden konnten, wurden nicht klassifiziert.

Die Verzeichnung verlief anfangs, wie im letzten Bericht angedeutet, sehr schleppend. Nach ein bis zwei Monaten allerdings konnte ich einen sehr anständigen Tagesoutput verzeichnen. Auch wenn der Zeitdruck immer präsent war, wurde es nie „wirklich“ eng.

Auch wenn es sich bei dem Schriftgut größtenteils um VEB-Unterlagen handelt, so war und ist es doch sehr schwierig, eine Betriebsstruktur zu skizzieren. Bis zu den letzten zu verzeichnenden Unterlagen fand ich erneute Hinweise auf Umstrukturierungen der Ziegelwerke.

Diese Strukturen vollständig aufzuschlüsseln, wird die Aufgabe zukünftiger Nutzer des Ziegeleiarchivs sein. Im Bild wird beispielhaft die Werksstruktur eines Betriebsteils skizziert. Diese änderten sich häufiger, ebenso wie die Bezeichnungen der Betriebsteile an sich.

Organigramm von Betriebsteil 2 und Gasbetonwerk (1989) (ZP2/2243)

Mittlerweile ist der erschlossene Bestand an den Ziegeleipark übergeben worden und nur noch Feinarbeiten sowie die Arbeit mit den Fotos sind offen.

M. Schmöle