Ich bin Heiko Güldner und gerade 20 Jahre alt geworden. Ich mache gerade eine Ausbildung als Fachkraft für Medien- und Informationsdienste Fachrichtung Archiv im 2. Lehrjahr im Oberlin Berufsbildungswerk Potsdam. Gerade habe ich im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv mein 4-monatiges Praktikum begonnen und freue mich sehr auf die Zeit. Eine meiner Hauptaufgaben wird darin bestehen, den Bestand der Brotfabrik Wittler zu bearbeiten. Wittler gehörte nach dem 1. Weltkrieg zu den größten Brot-Produzenten in ganz Europa und profitierte vom Aufschwung der so genannten Golden Zwanziger. Gemeinsam mit dem Mühleningenieur Stefan Steinmetz wurde ein Vollkornbrot entwickelt, das wesentlich zum enormen Wachstum des Unternehmens beitrug. Die Wittler-Brotfabrik leitete Ende der 20er Jahre mit dem Aufbau der modernsten automatischen Brotbackstraße die Industrialisierung im Backen ein. 1928 wird die Marke Wittler patentiert. Als Lieferant für die Olympischen Spiele 1936 und als Heereslieferant im Zweiten Weltkrieg wuchs das Unternehmen weiter. Nach Bombenschäden wurde das Unternehmen nach Kriegsende teilweise demontiert und zunächst unter Treuhandverwaltung gestellt. 1949 buk Wittler wieder, so dass die Stadt wieder mit Brot versorgt werden könnte. Die Fabrik hielt sich ein paar Jahrzehnte musste aber 1982 in Konkurs gehen.
Ich erhoffe mir für das Praktikum, den Ablauf der praktischen Archivarbeit noch besser kennen zu lernen. Neue erworbene Fähigkeiten möchte ich dann auch mit hoher Qualität ausüben können. Mit noch mehr Erfahrung im Archivwesen werde ich besser für die Ausbildung und später für die Abschlussprüfung gerüstet sein.