Ein Praktikum im Archiv?! Da ich ursprünglich aus einer anderen Branche komme und schon lange Interesse für die Informationswissenschaften habe, bin ich Herrn Berghausen und Frau Estler-Ziegler sehr dankbar für die Möglichkeit einen kleinen Einblick in das Berlin-Brandenburgische-Wirtschaftsarchiv zu bekommen in Form eines kurzen Praktikums.
In dieser Zeit habe ich mich mit dem Depositum eines Professors der Politik- und Sozialwissenschaften befasst, der zu deutscher Gewerkschaftspolitik und -geschichte forscht. Die Unterlagen reichen von den 1920er Jahren bis in die 1950er Jahre.
Nach einem umfassenderen Blick in die Akten zusammen mit der Archivarin Frau Estler-Ziegler stellte sich heraus, dass diese gar nicht so schnell erfasst werden konnten, wie anfänglich angenommen. In den jeweiligen Ordnern befanden sich schließlich unterschiedlichste Papiere, die, von allem Metall wie Heft- und Büroklammern befreit, in Archivmappen und -kästen umgebettet und in der Archiv-Datenbank AUGIAS erfasst werden wollten.
Zwischendurch lernte ich den Bestand der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft kennen und durfte schwindelfrei einige Archivalien, die für einen Besuch von Mitarbeiterinnen der Gesellschaft herausgesucht worden waren, in die sich in den oberen Reihen befindlichen Archivkästen zurücksortieren.
Außerdem zeigte mir Frau Estler-Ziegler wie schriftliche Rechercheaufträge bearbeitet werden anhand der Anfrage einer Master-Studentin, die Unterlagen von 1933 bis 1945 zur Westfälischen Transport AG (WTAG) und der Mühlenbau- und Industrie-AG (MIAG) mit dem Standort in Berlin-Spandau erbeten hatte.
Im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv war ich begeistert, dass ich in so kurzer Zeit einen so lebendigen Einblick in das Berufsumfeld eines Archivs kennenlernen konnte – von Social Media-Marketing über die Technik der Archivierung bis hin zu Nutzeranfragen. Weil das BBWA nicht so groß ist, sind die Aufgaben für den Einzelnen sehr vielfältig und die Arbeit sehr abwechslungsreich, so dass ich schon sehr viel mitnehmen konnte.
Ich habe mich über die freundliche und kollegiale Aufnahme seitens der Archivmitarbeiter Herrn Berghausen und Frau Estler-Ziegler gefreut und bleibe in Kontakt.
Text: C. Haschke