Nach fünf Monaten ist mein Praktikum nun zu Ende. Aber es hat doch gerade erst angefangen! Die Zeit hier ist wie im Flug vergangen. Nach ungefähr 1000 Büchern, die ich in der Archivdatenbank AUGIAS erschlossen habe, und zwei Beständen, an denen ich arbeiten durfte, kann ich aber wenigstens nicht sagen, dass ich nichts dabei gelernt hätte.
Die Bücher, die eine Aufgabe, von der ich auch schon in meinem ersten Beitrag geschrieben hatte, kamen von unterschiedlichsten Quellen. Die meisten waren aus dem Bestand Kiepert, der Bestand eines Buchhändlers aus West-Berlin. Zusätzlich durfte ich auch Dissertationen zu den unterschiedlichsten Themen und unterschiedliche Bücher zu Wirtschaftsthemen erschließen.
Meine nächste Aufgabe war, den Bestand zum VEB Elektronische Bauelemente „Carl von Ossietzky“ (CvO) umzubetten und danach in AUGIAS zu erschließen. Das CvO war in der DDR einer der größten Hersteller für Schichtwiderstände. Nachdem der Bestand „CvO“ abgeschlossen war, bestand meine nächste Aufgabe darin, das Gleiche mit einem Nachlass zu machen.
Zusätzlich zu diesen Aufgaben musste an einigen Tagen Archivgut ins Außenmagazin umgeräumt werden, wobei ich mitgeholfen habe. Aktenberge schleppen ist keine schöne Aufgabe, aber sie muss auch gemacht werden.
Das Praktikum endet, die Kenntnisse bleiben aber. Und auch die interessanten Einblicke in die Vergangenheit, die man hat, während man Ordner durchsucht, um gute Erschließungsangaben geben zu können. Einblicke in den Alltag von Menschen von vor 30, 40, 70 Jahren. Ein Brief an Herrn Kiepert, in ein Buch gelegt, oder ein Briefwechsel zwischen dem CvO und einer Firma aus Taiwan, die diesen zur Deutschen Einheit gratulierte.
Zum Schluss bleibt mir nur mich bei den Mitarbeitern des Wirtschaftsarchiv zu bedanken, die mich gut und freundlich aufgenommen haben, und die mir bei Problemen und Fragen geholfen haben.
K. Hinzmann, 15.11.2022