Aktivitäten
Schreibe einen Kommentar

Vom Fach: Hautärzte als Historiker im Archiv der Dermatologischen Gesellschaft

Seit Herbst 2013 ist das Historische Archiv der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv (BBWA) untergekommen. Die als eingetragener Verein organisierte Vereinigung deutschsprachiger Dermatologen nutzt seitdem die Recherchemöglichkeiten, die das BBWA ihr bietet. Das Archiv verdankt sich der Inititaive sowie Sammlungs- und Forschungstätigkeit von Prof. Dr. Albrecht Scholz (1940-2013), dessen Name häufig fiel, als die „Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Dermatologie und Venerologie“ das BBWA am 30. April besuchte.

Dabei war dieser Besuch mehr als nur ein Begleitprogramm zur 49. Haupttagung der DDG im City Cube, denn viele der Doktoren und Professoren beschäftigen sich in ihrem zweiten Leben historisch mit ihrem medizinischen Fach und nahmen zum Teil erstmals detaillierten Einblick in das Historische DDG-Archiv und die Sammlung Albrecht Scholz.

DDG-Archiv und Sammlung Scholz

Im Herbst 2013 übergab die DDG ihr „Historisches Archiv“ dem Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv. Der Bestand des „Historischen Archivs“ der DDG umfasst etwa 5 Laufmeter, 248 Bücher und Zeitschriften mit ungefähr 3,5 lfm. sowie zahlreiche Fotos. Die insgesamt 109 Akteneinheiten können in einen Archivteil und in einen Sammlungsteil unterteilt werden. Der Archivteil beinhaltet zunächst die Akten der DDG mit Satzungen, Mitgliederverzeichnissen, (Geschäfts-)Berichten und Korrespondenz von 1889–2007. Die Akten der Gesellschaft für Dermatologie der DDR beinhalten Programme, Abstrakta, Vorträge, Kurzfassungen und Berichte zu den Kongressen im Zeitraum von etwa 1973–1990.

Herr Scholz, Frau Scholz, Prof. Plewig (v.l.n.r.) (Foto: BBWA)

Herr Scholz jr., Frau Scholz, Prof. Plewig (v.l.n.r.) (Foto: BBWA)

Der Sammlungsteil umfasst zunächst vor allem Fotos, Zeitschriftenartikel, Kurzporträts sowie Archivauskünfte mit biographischen Angaben zu deutschsprachigen Dermatologen überwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Hier handelt es sich um Vorarbeiten zu Albrecht Scholz‘ geplantem, jedoch unvollendet gebliebenem  Werk über deutschsprachige Dermatologen. Ebenso gehören Fotos und Zeitschriftenartikel zu diversen Hautkliniken zum Sammlungsteil. Des Weiteren sind vier Rechnungsbücher der DDG (1984–1993) sowie Fotoalben der Universitätshautklinik Greifswald (1920er Jahre und um 1970) und der Universitätshautklinik Hamburg-Eppendorf (1953) vorhanden. Schließlich beinhaltet die Sammlung eine unvollständige Chronik der Gesellschaft für Dermatologie der DDR (1977–1990). Hinzuweisen ist auch auf die – zum Teil im Original erhaltene – Korrespondenz Albert Neissers mit Familienangehörigen und Kollegen (1905–1907). Zeitungsartikel, wissenschaftliche Berichte, handschriftliche Notizen von Albrecht Scholz und Fotos zur Moulagensammlung in Dresden vervollständigen den Sammlungsteil.

Das Konzept des Archivs sieht vor, dass Nachlieferungen möglich sind, um den Sammlungscharakter lebendig zu halten und die Quellenbasis für die Forschung der „Arbeitsgemeinschaft Geschichte der Dermatologie und Venerologie“ stetig zu verbreitern.

Der Besuchergruppe hatten sich auch die Witwe und der Sohn des Archivgründers Albrecht Scholz angeschlossen, denen der Vorsitzende der AG, Herr Dr. Christoph Löser, und der Nestor der historischen Forschung zur Dermatologie, Herrn Prof. Gerd Plewig, stellvertretend dankten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert