Zum 16. Juni 2017 hat das Wirtschaftsarchiv wieder zu einem Industriekulturabend in Brandenburg geladen. Als Veranstaltungsort stellte unser Kooperationspartner, das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, seinen Veranstaltungssaal im historischen Kutschstall in Potsdam zur Verfügung und gab dem vierten Potsdamer Themenabend einen attraktiven und würdigen Rahmen.
Das Wirtschaftsarchiv und sein Mitveranstalter, die landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V. widmeten den Abend der Industriegeschichte des Standortes Ludwigsfelde sowie der Mobilitätskultur in West und Ost.
Als Referenten waren Manfred Blumenthal vom Verein Freunde der Industriegeschichte Ludwigsfelde e.V. und die Leiterin des Stadt- und Technikmuseums Ludwigsfelde Ines Krause sowie Marcel Bürger vom Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) geladen. Nach den einleitenden Worten der Museumsleiterin Ines Krause zur Entwicklung des Industriestandort „Ludwigsfelde“ betonte Manfred Blumenthal unter dem Motto „Antriebe und Fahrzeuge aus Ludwigsfelde“, dass Ludwigsfelde auf eine 80-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Bereits 1936 wurde ein Flugmotorenwerk gegründet aus dem 1957 ein Strahltriebwerk entstand. Nach der Wende wurde es auf die Betreuung moderner Antriebe westlicher Produktion nicht nur für den Luftfahrtbereich umgerüstet. Weitere Stationen machte der Referent bei der Herstellung von Schiffsdieselmotoren, Motorrollern und dem Nutzfahrzeugbau. Er beleuchtete wirtschaftspolitische Entscheidungen und Produktionsprozesse und zeichnete ein lebendiges Bild bis zum Heute.
An die Motorrollerproduktion knüpfte Marcel Bürger in seinem nachfolgenden Vortrag an und erläuterte seine wissenschaftliche Untersuchung zur Entwicklung des Motorollers in der DDR und im Vergleich zur Bundesrepublik. Er beleuchtete Technik, die zum Bau verwendeten Materialien und grenzte die Entwicklung im Vergleich zum Auto ab. Der Geschäftsführer des Wirtschaftsarchivs, Björn Berghausen moderierte den Abend und begrüßte unter den Gästen auch den Berliner Staatssekretär Henner Bunde.
(Christine Berghausen)